flegelhaft

flegelhaft
Flegel
»ungehobelter Mensch, Lümmel«: Lat. flagellum »Geißel, Peitsche«, das als Verkleinerungsbildung zu gleichbed. lat. flagrum gehört, gelangte mit seiner im Kirchenlat. entwickelten Bedeutung »Dreschflegel« früh als Lehnwort zu den Westgermanen (ahd. flegil, mhd. vlegel, niederl. vlegel, engl. flail). Während im deutschen Sprachraum das Wort in seiner eigentlichen Bedeutung durch die verdeutlichende Zusammensetzung Dreschflegel abgelöst wurde, konnte es seine Geltung als Scheltwort behaupten. Die Übertragung vom »Dreschflegel« auf den »Bauern, der den Dreschflegel schwingt« (seit dem 16. Jh. bezeugt) und danach weiter auf einen »derben, ungeschliffenen Menschen« allgemein, vollzog sich ähnlich wie bei den Scheltwörtern »Bengel«, »Besen« u. a. – Ableitungen und Zusammensetzungen: Flegelei »derbes, ungehobeltes Benehmen; Ungezogenheit« (17. Jh.); flegelhaft (17. Jh.); flegeln, sich »sich bäurisch, ungehobelt benehmen; eine nachlässige Haltung beim Sitzen einnehmen« (in diesem Sinne seit dem 18./19. Jh.; zuvor schon mhd. vlegelen »dreschen; schlagen, peitschen«, später auch transitiv »Flegeleien begehen«).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • flegelhaft — Adj. (Oberstufe) schlecht erzogen, sehr unhöflich Synonyme: frech, lümmelhaft, rüpelhaft, unartig, ungezogen Beispiele: Die Jungen legen heute wieder eine besonders flegelhafte Manier an den Tag und wurden mit Stubenarrest bestraft. Der Schüler… …   Extremes Deutsch

  • Flegelhaft — † Flêgelhaft, er, este, adj. et adv. ein eben so niedriges Wort, für sehr bäuerisch, grob und ungesittet. Siehe Flegel 2 …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • flegelhaft — rotzfrech (umgangssprachlich); rotzig (umgangssprachlich); unmanierlich; lümmelhaft; schnöselig (umgangssprachlich); bübisch; rotznäsig (umgangssprachlich); lausbubenha …   Universal-Lexikon

  • flegelhaft — frech, ohne Benehmen/Manieren, ungezogen, unhöflich, unmanierlich; (geh.): ungebührlich; (abwertend): flegelig, lümmelhaft, rowdyhaft, rüde, rüpelhaft, rüpelig, ruppig, ungehobelt, ungeschliffen, wie ein Flegel; (ugs. abwertend): fläzig,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • flegelhaft — fle̲·gel·haft Adj; wie ein Flegel <sich flegelhaft benehmen; flegelhafte Manieren haben> || NB: meist für männliche Personen verwendet || hierzu Fle̲·gel·haf·tigkeit die …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • flegelhaft — fle|gel|haft …   Die deutsche Rechtschreibung

  • lümmelhaft — rotzfrech (umgangssprachlich); rotzig (umgangssprachlich); unmanierlich; flegelhaft; schnöselig (umgangssprachlich); bübisch; rotznäsig (umgangssprachlich); lausbubenhaft …   Universal-Lexikon

  • fläzig — flä|zig 〈Adj.; umg.〉 ungehobelt, flegelhaft * * * flä|zig <Adj.>: flegelhaft, lümmelhaft. * * * flä|zig <Adj.>: flegelhaft, lümmelhaft: er benahm sich f …   Universal-Lexikon

  • flegelig — fle|ge|lig 〈Adj.〉 = flegelhaft * * * fle|ge|lig <Adj.> (abwertend): flegelhaft. * * * fle|ge|lig <Adj.> (abwertend): flegelhaft: e Manieren kann man sich heute nur noch leisten, wenn eine dicke Brieftasche sie zudeckt (Remarque,… …   Universal-Lexikon

  • rüpelhaft — derb, frech, grob, nicht salonfähig, ohne Benehmen/Manieren, ungezogen, unhöflich, unmanierlich, unwirsch; (schweiz.): urchig; (geh.): harsch, ungebührlich; (ugs.): wie die Axt im Walde; (abwertend): flegelhaft, flegelig, lümmelhaft, rowdyhaft,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

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